Themen
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Todesentäußerung
Alle Äußerungen menschlichen Lebens sind todestriebbestimmt, beherrscht vom Phantasma des Todes.
Der Tod wird ineins entäußert und reintrojiziert und zerstört dabei die Fühlbarkeit dieses Vorgangs. Todesentäußerung ist Herstellung von Gesundheit duch Setzung von Differenzen. Im Zwischenraum der Todesentäußerung breiten sich die Krankheiten aus als Versuche der Aneignung dieser Fühlbarkeit und damit als Aufschub des letalen Rückbefall des Todes.
Der Tod wird projiziert als Repräsentation, Gedächtnis, Dinge und selbstzerstörend reintrojiziert als absolutes Selbst. Die Todesentäußerung ist der Kern des Ichs.
Beim projizierten Tod ist zu unterscheiden der tötende Tod (Anderenvernichtung) und der schaffende Tod (Dingproduktion, Sexualität, Technik).
Weil die Dinge sich der Projektion der Sterblichkeit verdanken, sind sie waffenförmig.
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Anschlüsse
Melanie Klein, Neid und Dankbarkeit; in: Das Seelenleben des Kleinkindes und andere Beiträge zur Psychoanalyse, 178:
"Nach meiner von FREUD abweichenden Ansicht erzeugt die drohende Vernichtung durch den in uns vorhandenen Todestrieb die primordiale Angst, und es ist das Ich, das im Dienste des Lebenstriebes, vielleicht sogar durch den Lebenstrieb bewirkt, diese Drohung in gewissem Ausmaße nach außen wendet. FREUD schrieb diese grundlegende Abwehr gegen den Todestrieb dem Organismus zu, während ich diesen Prozeß als primäre Aktivität des Ichs auffasse."
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