Christentum
Die christliche Mythologie ist die Verlängerung der antiken Mythologie sehen, eingeschränkt auf ein monosexuelles/homosexuelles Schema. Während in der antiken Mythologie der Einbruch des weiblichen heterons in den patriarchalischen Kosmos noch präsent ist, erscheint Weiblichkeit im Christentum als absorbiert/neutralisiert." Die Mutterleibleiche ist die Passion des christlichen Abendlandes.
Die »unbefleckte Empfängnis« der Gottesmutter erscheint als eine Phantasie der "filialödipalen Wunscherfüllung weiblicher Autarkie" (PIV VI, 137).
Die dreieinige Gottheit des Christentums ist eine Weiblichkeit ausschließende homosexuelle Figuration: "der entzogen »im Licht wohnende« Vater; der erscheinende, die Divinität, sich opfernd, nährende Sohn; der beide mediatisierende Heilige Geist" (KML, 80).
"In der Tat ist ja die christliche Gottesvorstellung eine der zwingendsten mythischen Symbolisierungen destruktiver Homosexualität; in Gott (zumal im dreieinigen Gott) erscheint die Elternimago gänzlich homosexuell konfundiert." (PAK, 153)
Christentum ist eine Opferreligion. Die Basis ist das Sohnesopfer. Aber letztlich geopfert wird Weiblichkeit. Geopfert wird die am Mann anhaftende Weiblichkeit, die Herkunft aus der Mutter. (KML, 127)
Das Begehren nach Erlösung und Schuldfreiheit ist grundlegend für das Christentum.
Die Vorstellung der Gottmenschlichkeit (»Absolutheitsphantasma«) pariert das Trauma der Sterblichkeit (die »Urschuld«). Die Gottmenschlichkeit realisiert sich in der eucharistischen Vereinigung mit dem Gottessohn.
Christliche Spiritualität als Körperverwerfung zugunsten eines höheren geistigen Lebens (Gottmenschlichkeit) wird sakularisiert zur entfesselten Dingproduktion. Die Dinge als Todestriebrepräsentanzen füllen das Nichts des »Gottesphantasmas« auf, sie verkörpern den auferstandenen Christus. Die Warenwelt ist eine Inkarnation des Gottessohnes.
Kainsmale. Animationen zu einer unzeitigen Philosophie der Arbeit, 80
Psychoanalyse und Kantianismus. Zweite erweiterte Auflage 2016, 153
Kainsmale. Animationen zu einer unzeitigen Philosophie der Arbeit, 127
Hiobiaden; in: Pathognostische Interventionen VI, 137
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