Themen
|
Narziss
Notizen:
"Sein Tod stellt, wie immer im Mythos, eine Art von Opfertod vor, der seinerseits das fragliche Phänomen, hier den Narzißmus, allererst herstellt und in seiner Herstellung selten transparent auf seine inneren Produktionsbedingungen hin hält. Opfertod aber wofür, zu welchem Zweck? Zum Zwecke der (Pseuso)initiation des Sehens und der Sehdinge, die in den Gewaltkontext der Rationalität und damit ihrer unbeschränkten Verfügbarkeit eintreten sollen; dafür, daß die visuelle Sinnen-, Scheinwelt sich verwirkliche und verwesentliche: „daß die Bilder, die den Spiegel füllen, beharrten und der Spiegel nicht gesehen würde". Beharrung, ideenmäßig, und Eskamotierung der Medien, die diese machen, die Dispositionskriterien. Um solches zu erreichen, bedarf es des Opfers: des tödlichen Mißverständnisses der Nicht-Äquivokation des Selbst in seiner Reflexion (der Univozität des Seins überhaupt), der Einbildung schließlich der Leiche als des Aufenthalts in der Erscheinung Flucht, der Insinuation von imperialem Stillstand, Dauer." (RET II, 26)
"Der Mythen-Kontext Narziß und Echo ist vindizierbar als Genesis/Genealogie des Sprachvermögens (und im Vorgriff ebenso des von Schrift). Damit wird ein seltsames Jagdabenteuer freilich mitnichten zur Allegorie menschlicher Binnenkonstitutiva; der mythische Zusammenhang kann vielmehr ausschließlich als das funktionale Phänomen der thematischen Vermögensbildung fungieren; die Jägergeschichte ist - ist: transsubstantiativ - Sprachtheorie." (PGS I, 150)
|
Anschlüsse
|