Repräsentation
Ohne Repräsentation gibt es kein Sein, erst die Repräsentation gewährt das Sein. Deshalb kommt jeder Erfahrung eine irreduzible Nachträglichkeit zu. Eine unmittelbare Erfahrung, eine Erfahrung von Präsenz kann es nicht geben, sie wäre tödlich. Repräsentation ist die Abhaltung von Präsenz. Insofern dementiert Repräsentation die Absolutheit. Der Inbegriff der Repräsentation ist das »ungetrennt und unvereint« von Körper und Ding, die tödliche Präsenz wäre das »ungetrennt und vereint«.
Auf der Ebene des Körpers ist Repräsentation das Koprophagieververbot, die Sperre vor der inzestuösen Re-Introjektion der veräußerten Dinge.
Der »ursprüngliche Sadismus« ist das Vermögen der Repräsentation, der »eigentliche Sadismus« der Vollzug der Repräsentation. Repräsentation ist die Wendung des »Ursadismus« nach außen als Vergegenständlichung. Jede Objektivierung ist gewaltförmig.
Repräsentation ist ein »Opfervorgang, in dem die Todesfuge als Materialitätsvernichtung überschritten und im Toten beglaubigend wiederum rücküberschritten wird.« (PGS III, 336)
Repräsentation ist die phantasmatische Entschuldung des sterblichen Körpers in Dinglichkeit.
Schlaf; in: Pathognostische Studien III, 336
Notizen:
Erinnerung als funktionales Phänomen der Repräsentation (APA, 144)
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