Dinge
Dinge sind Verheißungen und Bedrohungen zugleich. Das Ding ist einerseits die trügerische Verheißung einer restlosen Verfügung. Insofern begehre ich im Dingbezug die Aneignung meines eigenen Ursprungs. Andererseits droht die Fusion mit ihnen, die mit Paranoia und Phobien abgewehrt wird. Alle Dinge sind phobische Objekte im Wartezustand. Denn kein Ding ist vollkommen disponibel. Was man als Disponibilität der Dinge ansieht, erweist sich als Abhängigkeit von den Dingen.
Neurose ist die Vermeidung der Fusion mit den Dingen, die Psychose die Flucht vor ihr.
Das Dingverhältnis ist das Vorbild für das intersubjektive Verhältnis. Das Dingverhältnis ist das Basisphantasma. Für die Pathognostik gibt es den Anderen nur als Ding. Aus der Sicht der Pathognostik lässt sich sagen, dass der Andere deshalb die Hölle ist, weil er kein Ding ist, weil er sich der Verdinglichung entzieht.
Notizen:
Zweckrationalität als Hülle der Dinge (Zweckrationalität als Rationalisierung der projektiven Abwehr). Die Frage nach der existenzial-ontologischen Funktion der Dinge bezieht sich auf ein Jenseits der Zweckrationalität (Dingproduktion als Schuldzusammenhang).
Jedes Ding ist ein Übergangsobjekt (Fetisch). Winnicotts Übergangsobjekt ist ein Mutterleibsurrogat.
Die Dinge entstehen aus der Vermeidung des koprophagischen Inzests.
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