Mutterleibleiche
Dinge sind Mutterleibleichen, weil sie Transfigurationen der Exkremente sind. Denn die Exkremente sind Mutterleibleichen (Mutterleibreste), weil sie das Scheitern des nutrimentalen Inzests manifestieren (Mutter als Urform der Nahrung). Dinge sind also die toten Stellvertreter des Mutterkörpers. Die Mutterleibleiche ist der scheinbare Stellvertreter des Todes, eine phantasmatische Verfälschung zur Disposition des Todes, der scheiternde Versuch der Tilgung der Schuld der Todesaneignung.
Am Beispiel der Diskussion einer Stuhlphobie: Wenn ich mich auf einen Stuhl setze, setze ich mich auf die tote Mutter. "Indem ich mich setze, bestätige ich den Muttermord" (RH).
Notizen:
"Im Sinne des »Ödipuskomplexes«, der generationssexuellen Version des »Todestriebs«, faszinieren die Dinge als Tochterleichen-bevormundete Mutterleibkadaver, kraft des toten Vaters, vollstreckt durch den sich dafür opfernden Sohn ..." (Abermals eine »Hinführung zu einer Psychoanalyse der Sachen« (Pathognostik); in: Pathognostische Studien X, 114)
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