Transsubstantiation
Transsubstantiation ist der Inzest mit den Dingen.
Transsubstantiation legt den Übergang vom Körper zu den Dingen und von den Dingen zum Körper offen, indem sie diese Differenz einebnet, die Abstand haltende Repräsentation aussetzt. Die Dinge werden lebendig und der Körper tot.
In der Krankheit werden die Dinge symbolisch, in ihr manifestiert sich ihre Körperreminiszenz, ihre Opferprovenienz, ihr transsubstantiativer Ursprung. Die toten Dinge werden lebendig, verlieren ihre schuldverhüllende tautologische Verfasstheit, sie fangen an zu bluten. Das Ding verwandelt sich zurück in den Körper als Körperdefekt, gleichsam die Rache des Todes am veräußerten Todestrieb.
Transsubstantiation ist "der allentscheidende Moment des Opfertransits, der Todesfuge, als Hominitäts-konstitutive Indifferenzierung der absoluten Differenz: Selbst(cogito-Fleisches)eingabe ins tote Selbstdouble, des Ding-topos, und Selbstrückerstattung dieses Toten in seinen Gegenort zurück." (PGS I, 177)
Psychosen, in denen Dinge lebendig werden oder der Körper zum toten Ding, sind Ausfälle der distanzierenden Vermittlung durch Repräsentation/Gedächtnis.
Transsubstantiation. Über Tausch und Christentum oder: mein großes Tischgebet; in: Pathognostische Studien I, 177
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