Vermittlungsausfall
Ein Vermittlungsausfall (der immer ein Gedächtnisausfall ist) liegt vor, wenn etwas unüberbrückbar auseinanderfällt oder ununterscheidbar fusioniert (»getrennt und unvereint« oder »ungetrennt und vereint«). Die Fusion/Diskrimination von Körper und Ding ist der krankheitskonstitutive Vermittlungsausfall, Inbegriff von Pathologie. Die die »Normalität« stützende Vermittlung von Körper und Ding ist das »ungetrennt und unvereint«.
Die Fusion von Körper und Ding – die "Rückeinschneidung" des Dings in den Körper – ist die Anmaßung der lebendigen Leiche als Gottesphantasma. "Pathologie sei die anmaßende Rückeinschneidung der Dinge ins Fleisch, das Absolutheitsbegehren des Körpers, bei lebendigem Leibe zugleich Ding zu sein." (PGS IX, 71)
Therapie wäre die Wiederherstellung der Vermittlung ("Vermittlungsrestitution"), d.h. des Gedächtnisses als Fähigkeit zur Dingabsolvenz. Die Vermittlung von Körper und Ding bedeutet, füreinander Gedächtnis zu sein.
Göttliche Gnomen über Gewalt. Eine Sürprise; in: Pathognostische Studien IX, 71
Notizen:
Der Vermittlungsausfall in Richtung der Dinge wäre die unkontrollierte Wucherung der Dinge.
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