Selbstreferenz
Selbstreferenz (Reflexivität) ist nicht Autarkie, sie ist ein scheiternder Versuch der Selbstgründung (Anundfürsich), gegen die sich Krisen, Übergänge, Differenzen geltend machen. Erreichte die Selbstreferenz ihr Ziel, die Selbstidentität, so wäre nichts. Aus dem Aufschub des Selbstzusammenfalls geht die Welt hervor.
Das Selbst als Anundfürsich ist ein dingentliehenes pathologisches Symptom, tödlich, wenn es sich nicht in Dingproduktion (Arbeit) entäußert.
"Je stärker die Selbstreferenz – Autonomie, Autarkie, Absolutheit –, umso hungriger, gieriger ist sie auch, umso mehr erzwingt sie Opfer, wird zum Moloch – das ist wie ein Gesetz." (PGS VIII, 24)
Auszüge aus einem Vortrag titels »Jenseits der Biologie - Überlegungen zu einer philosophischen und psychoanalytischen Wissenschaftskritik«; in: Pathognostische Studien VIII, 24
Notizen:
"Die Selbstreferentialität sei ein narzißtisches Phänomen und beruhe als solches auf den "archaischen" Abwehrmechanismen der Spaltung (Subjekt-Objekt-Diskrimination/-Fusion) und Isolierung." (RET III, 14)
Worin besteht die Opfergewalt des Selbstbezugs?
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