Themen
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Generationssexualität
Die sich erfüllende Lust (Orgasmus) ist die Bestätigung des Selbst als seine Selbstermächtigung, der Orgasmus ist eine "lückenlose Selbstaffektion" (PGS III, 232). Sexualität kopiert (ähnlich wie der Schlaf) das "Dingphantasma als Rausch tödlicher/sich selber auch tötender Absolutheit" (PGS III, 338).
Je mehr sie sich mit dem Schein harmloser Normalität umgibt, desto mehr verfällt sie der Schuld einer blinden Selbstapotheose. Diese Apotheose ist eingebettet in Sterblichkeit, in Vergängnis.
Sinnes-Verwerfungen (auf Orpheus hin); in: Pathognostische Studien III, 232
Schlaf; in: Pathognostische Studien III, 338
Notizen:
Sexualität als "Narzißmusabwurf beglaubigender Lusterfahrung" (RET II, 428)
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Anschlüsse
Slavoj Žižek, Weniger als nichts, 604f.:
"Die Sexualität ist keineswegs die Grundlage des menschlichen Lebens, sondern vielmehr genau das Feld, auf dem sich der Mensch von der Natur abkoppelt. (...) Sie ist nicht mehr der instinktive Fortpflanzungstrieb, sondern ein Trieb, der sich in Bezug auf seinen natürlichen Zweck (Fortpflanzung) gehemmt sieht und dadurch in eine grenzenlose, wahrhaft metaphysische Leidenschaft ausbricht. Die Kulturwerdung der Sexualität ist folglich nicht die Kulturwerdung der Natur, sondern der Versuch, einen gänzlich unnatürlichen Exzess der metaphysischen sexuellen Leidenschaft zu zähmen."
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