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Depression
Depression ist ein Scheitern der Hypochondrie als eine magische Abwehr von Krankheit durch ihre Simulation. Was bleibt, ist Leere und Schuld als letztes schützendes Symptom.
Depression ist eine Schuldfixierung, in der sich das Subjekt zu verlieren droht; "Depression, die Schuldpathologie schlechthin" (PGS XIII, 127).
Schuld und Schuldgefühle; in: Pathognostische Studien XIII, 127
Notizen:
Depression als Versuch, lebendig zur Leiche zu werden (= Todesusurpation) - sie entspricht dem Toten als Ideal zum Beispiel in der Kunst
Depression als "bestrafte Anmaßung von Todesmimesis" (VIO, 56)
Depression als " fäkalisches Einswerden mit der Mutterleiche" (LUI, 13)
Inkorporation ist der Weltbezug der Depression, wobei man dann zu dem wird, was inkorporiert wurde (Nekrophagie). Depression und Narzissmus.
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Anschlüsse
Julia Kristeva, Schwarze Sonne. Depression und Melancholie, 53:
"Der Depressive leugnet die Verneinung: er annulliert, suspendiert sie und zieht sich nostalgisch auf das reale Objekt (das Ding) seines Verlusts zurück, das zu verlieren ihm gerade nicht gelingt, an das er im Schmerz gefesselt bleibt. Die Verleugnung der Verneinung wäre demnach der Mechanismus einer unmöglichen Trauer, die Errichtung einer fundamentalen Traurigkeit und einer künstlichen Sprache, unglaubwürdig, abgeschnitten von jenem schmerzhaften Fundus, den kein Signifikant erreicht und den zu modulieren einzig der Intonation intermittierend gelingt."
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