Themen
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Fetischismus
Im Fetischismus stellt sich die Abhängigkeit des Körpers von den Dingen dar: ohne Dinge kein Körper.
Der Fetisch ist mein ideales Selbst in ein dingliches Außen projiziert, in dem ich verehrend meine Idealität genießen kann. Je größer meine defizitäre Schwäche, desto stärker meine Verehrung des Ideals. Der Fetischismus ist eine Mangelkompensation.
Der Fetischismus ist die Ermäßigung der Körper-Ding-Differenz bis hin zu ihrer Indifferenzierung, er verhindert den pathogenen Zerfall des Körper-Ding-Verhältnisses.
Notizen:
Für Freud ist das Phantasma des Fetischismus die »phallische Mutter«; das heißt, der Fetisch wehrt die Kastration ab. Die fetischistische Anbetung der Dinge ist die Verdinglichung der Mutter, ihre Verfügung, der Schutz vor ihr.
Der Fetisch ist ein dingliches Muttersubstitut.
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Anschlüsse
Slavoj Žižek, Die gnadenlose Liebe, 64:
"Tatsächlich ist der Fetisch eine Art Kehrseite des Symptoms. Soll heißen, das Symptom ist die Ausnahme, welche die Oberfläche der falschen Erscheinung stört, der Punkt, an dem der verdrängte andere Schauplatz hervorbricht, während der Fetisch die Verkörperung der Lüge ist, die es uns ermöglicht, die unerträgliche Wahrheit auszuhalten."
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