Gebrauchstravestie
Das Therapieziel der Pathognostik besteht darin, sich verschulden zu können, ohne zu erkranken.
Pathognostisch besteht eine Synchronie zwischen Körper/Selbst und den Dingen, beide Seiten differenzieren sich aneinander. In der Krankheit geht diese Differenz verloren, sie indifferenziert sich in einer Dinginkorporation. Therapieziel ist eine Wiedergewinnung der Differenz bei Bewahrung der in Krankheit gewonnenen Dingerkenntnis.
Der reibungslose normale Gebrauch der Dinge, der in Krankheit verloren geht, ist das Unbewusste als Normalitätsverschluss. Das Unbewusste ist der gelingende Gebrauch. Das therapeutische Ziel der Pathognostik ist nicht die Stabilisierung dieses Unbewussten, sondern seine Öffnung.
Einerseits geht es therapeutisch zwar um die Wiederherstellung der normalen Lebensfähigkeit, andererseits aber auch um Bewahrung der der Krankheit entnehmbaren Erkenntnis in Bezug auf den gestörten Gebrauchskontext.
Therapeutisches Ziel ist eine spielerische Gebrauchstravestie als eine nicht-therapeutische Konterkarierung der Normalität, die über ein gebrochenes Verhältnis zu ihr die Treue zur Krankheit bewahrt.
Notizen:
Nähe zur Intellektualität
Nähe zur Kunst
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